L.H und die Musik
„Denn
ich bin so verliebt in meine Musik, in meine Musik, in meine Musik…“ singt
Rapper Cro in einem seiner Songs.
Wenn dieser Song im Radio läuft, dann berührt
er mich herzlich wenig. Auch wenn die Botschaft verdammt wahr ist, wenn man mal
so drüber nachdenkt:
Ich selber kann nicht ohne Musik. Erst gestern habe ich im Bus festgestellt,
dass ich meine Kopfhörer vergessen hatte. Schlimmer geht’s echt nicht! Wenn ich
wirklich einmal nichts zu tun hab und einfach nur den Kopf frei kriegen will
(und das ist nun mal bei Bus und Bahn fahren häufig der Fall), dann brauche ich
Musik. Alle Stimmen und penetranten Großstadt Geräusche um mich herum
verblassen, es gibt nur noch mich und meine Musik. „Denn meine Musik ist immer für mich da, wenn ich sie grade brauch […]“. Wie
wahr! Man hat keine Lust auf reden, erklären und diskutieren. Man will einfach
nur verstanden werden oder das Kopfkino abspielen. Sich in Gedanken verlieren
und den Alltag vergessen. Dann ist die Musik da! Ich kann entscheiden wer jetzt
auf mich einreden soll: Drake, die Arctic Monkeys oder fucking Rio Reiser. Ich
kann entscheiden was mir gut tut, was mich grade aufmuntert oder vielleicht
noch mehr in Liebeskummer versinken lässt. Und wenn ich genug habe, dann
schalte ich einfach um. Neuer Track, neues Kopfkino, neue Gefühle und
Erinnerungen. Oh man, „Ich bin so verliebt in dieses Lied, in dieses Lied, in
dieses Lied.“ DIESES Lied kann dann auch 24 Stunden am Stück, 7 Tage die Woche
durchlaufen.
Es gibt diese Songs, in die man wirklich verliebt ist.
Bei denen man Herzflattern und Bauchkribbeln bekommt. Lächeln muss und am
liebsten mitsingen würde. Oder die Songs bei denen man einfach aufspringen und
tanzen will. Die einen an warme Sommernächte, fette Partys und versoffene
Nächte erinnern und einen einfach nicht stillsitzen lassen. Und dann gibt es
natürlich die Songs, die einem das Herz ausreißen. Die man nicht hören kann,
weil sie Beat für Beat Salz in eine alte Wunde streuen, verdrängte Erinnerungen
wieder aufleben lassen und an verregneten Novemberabenden doch in Dauerschleife
abspielt.
Aber das ist doch das grandiose an Musik. Es ist MEINE Musik. Jeder hat seine
eigene Musik. Jeder verbindet Lieder mit Momenten, Momente mit Liedern und Emotionen
und Menschen mit Lyrics.
An einem Song hängen vermutlich zich tausend-millionen Erinnerungen und
Gedanken der verschiedensten Menschen. Faszinierend, was Musik mit Menschen
macht.
Musik ist für mich ein Stück Lebensqualität. Nimm mir die Musik weg und ich
fange vermutlich sofort an zu heulen, weil ich nicht weiß wohin mit all den
Gefühlen, „denn ich bin so verliebt in meine Musik, in meine Musik, in meine
Musik…“
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